Mit dem Projekt NetzTeufel begegnen wir Hass im Netz (hateSpeech) aus christlicher Perspektive. Ausgangspunkt für unsere Arbeit ist eine Social-Media-Analyse, in der wir uns Kommentare auf christlichen Facebookseiten näher angeschaut haben. Dabei stand die Frage im Fokus: Welche christlichen Erzählungen finden sich in menschenfeindlichen Kommentaren wieder? Als verbindendes Element hat sich dabei die Konstruktion von Angstbildern herausgestellt, von Bürgerkriegs- bis hin zu Endzeitszenarien. Der rote Faden in den diskriminierenden Kommentaren war dabei weniger offen formulierter Hass, sondern das Schüren von Ängsten vor Muslimen, Homosexuellen oder dem „Genderwahnsinn“ und die dabei entstehende Konstruktion von Feindbildern.
#hopeSpeech
Wenn das Problem nicht ausschließlich in der Emotion des Hasses liegt, muss die Antwort darauf komplexer sein als Liebe oder auch nur „Habt euch lieb!“ zu entgegnen. Mit dem Kunstwort #hopeSpeech bezeichnen wir die Suche nach christlichen Alternativen, die der Diskriminierung von Menschen und Gruppen im Netz standhalten. Es geht dabei nicht nur darum, Hoffnung auf die Gestaltbarkeit gesellschaftlicher Prozesse zu stärken, sondern vor allem auf die Gestaltbarkeit von online Kommunikation. Mit neuen Seminarformaten, frei zugängliche Bildungsmaterialen und Vernetzungsangeboten versuchen wir einen kirchlichen Beitrag für eine digitale Zivilgesellschaft zu leisten.
Timo Versemann ist Evangelischer Theologe und leitet das Projekt NetzTeufel an der Evangelischen Akademie zu Berlin, alle im Webinar genannten Links sind in diesem Etherpad zu finden: https://etherpad.net/p/hopeSpeech