Die fortschreitende Entwicklung von künstlicher Intelligenzen (KI) hat in den letzten Monaten viel Aufsehen erregt. ChatGPT, eine KI-Technologie von OpenAI, spielt dabei eine zentrale Rolle. Während der Einsatz von ChatGPT im Schulunterricht eher ein Thema ist, stellt sich die Frage, welche Herausforderungen und Möglichkeiten sich für die Erwachsenenbildung ergeben.
Eine kritische Auseinandersetzung mit KI-Technologien in der Erwachsenenbildung ist wichtig, um ein tieferes Verständnis für die Funktionsweise, die ethischen Aspekte und die möglichen Auswirkungen dieser Technologien zu entwickeln. Eine solche Auseinandersetzung ermöglicht es Lernenden und Lehrenden, sich vor möglichen Manipulationen oder Fehlinterpretationen zu schützen und die Technologien verantwortungsvoll einzusetzen. Der Einsatz von ChatGPT in der Erwachsenenbildung wirft auch Fragen des Datenschutzes und der Privatsphäre auf. Bildungseinrichtungen müssen sicherstellen, dass die eingesetzten KI-Systeme die persönlichen Daten der Nutzerinnen und Nutzer respektieren und schützen. Zudem wird es immer wichtiger, einschätzen zu können, wie sensibel einzelne Daten und Inhalte sind und ob beim Gebrauch von KI sensible Daten an fremde Server übertragen werden müssen.
In der Erwachsenenbildung kann ChatGPT vielfältig eingesetzt werden und bei vielen Aufgaben unterstützend wirken. Es hilft Bildner*innen bei der Vorbereitung ihrer Kurse, indem es relevante Informationen und Ideen für Lehrmaterialien und Unterrichtseinheiten liefert. Des Weiteren kann ChatGPT bei der Erstellung von Anträgen, Berichten oder Konzepten verwendet werden, indem es passende Textbausteine generiert und so den Arbeitsaufwand reduziert. Darüber hinaus kann es Informationspakete zu verschiedenen Themen zusammenstellen, die im Bildungskontext eingesetzt werden können. Als generatives Modell ist ChatGPT in der Lage, automatisch Texte in verschiedenen Formaten zu erstellen, wie z.B. Artikel, Blogbeiträge, Social Media Posts oder sogar ganze Bücher. Auch kann ChatGPT menschenähnliche Konversationen führen und somit als Kommunikationswerkzeug im Bildungsbereich eingesetzt werden, z.B. um Lernende zu unterstützen oder Fragen zu beantworten.
Bildungsexpertin Nele Hirsch betont in ihrem Blog, dass ChatGPT eine künstliche Intelligenz ist und kein menschlicher Lehrer oder Experte. Daher sollte man realistische Erwartungen an die Leistungsfähigkeit des Tools haben und es als Ergänzung zu anderen Lern- und Arbeitsmitteln einsetzen. Sie beschreibt auch ihre Herangehensweise bei der Nutzung von ChatGPT, indem sie klare und präzise Fragen stellt und die Antworten kritisch hinterfragt. Darüber hinaus betont Hirsch die Wichtigkeit von Kontext und Vorwissen, um die Antworten von ChatGPT besser einordnen zu können. Sie gibt auch konkrete Beispiele, wie man ChatGPT nutzen kann, um beispielsweise schnell und einfach Informationen zu recherchieren oder Texte zu formulieren.
Um diese Herausforderungen zu meistern, ist es wichtig, dass Bildungseinrichtungen, Lehrende und Lernende gemeinsam an der Implementierung und den Möglichkeiten von ChatGPT arbeiten und kontinuierlich den Dialog suchen. Fortbildungen und Schulungen für Bildner*innen sind dabei ebenso entscheidend wie die Integration einer kritischen Auseinandersetzung mit KI-Technologien in die jeweiligen Bildungsabläufe.