Im Zuge des Projekts eduverse.social fand am 17.05.23 ein Onlinekurs statt, der den Fokus auf die Ergründung digitaler 3D-Welten legte. Ein beeindruckendes Kollektiv über 40 engagierten Multiplikator*innen versammelte sich virtuell, um in die bemerkenswerte Welt von Spatial.io einzutauchen. Die zentrale Zielsetzung dieses Kurses lag auf der Erkundung und kreativen Gestaltung von Inhalten in digitalen Räumen.
Die Rückmeldungen der Teilnehmenden, die eine breite Palette von Einschätzungen und Erfahrungen reflektierten, waren durchaus gemischt. Das allgemeine Feedback deutete darauf hin, dass es von großer Bedeutung ist, den richtigen Umgang miteinander zu etablieren und dabei Distanz zu wahren. Ferner wurde das hohe Ablenkungspotenzial thematisiert und die Frage gestellt, wie man die Gruppen effektiv zum Zuhören bewegen könnte. Es wurde betont, dass die Erstellung von Objekten in solchen Umgebungen im Idealfall Spezialist*innen erfordert, oder alternativ durch künstliche Intelligenz unterstützt werden könnte. Technische Hürden, ähnlich denen, die Zoom im Jahr 2020 mit sich brachte, sowie die Notwendigkeit einer digitalen Etikette in 3D-Umgebungen wurden ebenfalls hervorgehoben.
Auf der positiven Seite fiel die Rückmeldung zur Navigation in der digitalen Welt erfreulich aus. Die Teilnehmenden empfanden sie als immer intuitiver und das Audioerlebnis im Vergleich zu traditionellen Videokonferenzen durch Spatial-Audio als natürlicher. Durch diese Technologie passt sich die Lautstärke einer Unterhaltung an die Entfernung der Gesprächspartner an, genau wie in einem analogen Szenario. Darüber hinaus wurde das selbstständige Erkunden und Ausprobieren als äußerst bereichernd und spaßfördernd angesehen. Die Möglichkeit für die Teilnehmenden, an der Raumgestaltung partizipieren zu können, wurde als besonderer Pluspunkt hervorgehoben.
Trotz der vielen positiven Aspekte gab es auch einige kritische Stimmen. Die technischen Anforderungen für den effektiven Einsatz von Spatial.io wurden als noch recht hoch empfunden. Zudem gab es Schwierigkeiten, eine angemessene Distanz zu wahren, da die digitalen Avatare gelegentlich ineinanderliefen. Ferner wurde auf eine Stereotypisierung der Charaktere hingewiesen, insbesondere im Hinblick auf die Darstellung geschlechtsspezifischer Verhaltensweisen. So stehen zum Beispiel nur schlanke Avantare zur Verfügung, während die weiblichen Avatare alle beim Sitzen die Beine übereinander schlugen, während die männlichen Avatare etwas breitbeiniger da saßen. Die Fähigkeit, Einzelgespräche zu führen, wurde als nicht ideal angesehen und es wurde festgestellt, dass die Ladezeiten gelegentlich länger ausfielen. Zudem wurde bemängelt, dass das Reden und Chatten nur nach vorheriger kostenloser Registrierung bei spatial.io möglich war.
In Anbetracht all dieser Rückmeldungen lässt sich dennoch festhalten, dass der Onlinekurs bei eduverse.social eine Fülle wertvoller Einblicke in die Möglichkeiten und Herausforderungen digitaler 3D-Welten bot. Diese gesammelten Erfahrungen tragen zweifelsohne dazu bei, Ideen zu entwickeln, wie und ob digitale 3D Räume für den Bildungsbereich geeignet sind.