Die Digitalisierung ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und hat tiefgreifende Auswirkungen auf alle Bereiche unserer Gesellschaft, einschließlich Kirche, Bildung und Gesellschaft. Sie verändert die Art und Weise, wie wir kommunizieren, lernen, arbeiten und interagieren. Inmitten dieser Transformation laden wir Sie herzlich zum digicamp.social ein, einem online-Barcamp, das sich der konstruktiven Auseinandersetzung mit diesen Themen widmet.
Das digicamp.social findet am 27. September 2023 von 09.00 bis 15.00 Uhr online statt. Unter dem Oberthema „Digitalisierung in Kirche, Bildung und Gesellschaft“ werden verschiedene Aspekte der Digitalisierung diskutiert, darunter auch das spezielle Thema „Künstliche Intelligenz“. Es ist eine Plattform für Fachkräfte, um sich auszutauschen, voneinander zu lernen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Der Tagesablauf ist vielfältig und bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Interaktion und Diskussion.
Ein besonderes Highlight des Tages ist die Podiumsdiskussion im Anschluss an die Mittagspause. Mit dabei sind Ingo Dachwitz von Netzpolitik.org, Birgit Aschemann von CONEDU und Chris Bühler von cyberethik.ch. Sie werden das Thema Künstliche Intelligenz aus netzpolitischer, ethischer und pädagogischer Perspektive beleuchten und in eigenen Sessions zur Vertiefung einladen. Diese Diskussion bietet eine einzigartige Gelegenheit, tiefere Einblicke in die aktuellen Debatten und Herausforderungen rund um KI und Digitalisierung zu gewinnen.
Das digicamp.social ist kostenlos und offen für alle, die sich für die Schnittstelle von Digitalisierung und Gesellschaft interessieren. Alle Informationen zum Ablauf, zur Methodik sowie den Anmeldemöglichkeiten sind auf der Website https://digicamp.social zu finden.
Hallo zusammen,
ziemlich viel KI diesmal. Dabei fällt mir auf, dass das Thema ziemlich unkritisch (sprich einseitig) rüberkommt. Positives Denken ist zwar grundsätzlich gut. Aber erst durch Einbeziehung negativer Aspekte wird daraus ein wirklich progressiv kritischer Ansatz:
– natürlich werden durch KI Arbeitsplätze wegfallen. Und vor allem solche, für Menschen mit niedrigen oder gar keinen Bildungsabschlüssen, die schon die Automatisierung stark dezimiert hat. Und diesmal, glaube ich, auch für etliche kreative und „Normal“-Begabte. Steht uns mit KI nicht wenigstens eine Verarmung der Arbeitswelt und Berufsvielfalt ins Haus? Wie begegnen die neuen Erkenntnisse der Neurodiversität eigentlich diesem Phänomen?
– Keine KI ohne Energie. Was passiert eigentlich, wenn aus irgendeinem Grunde der Strom mal längere Zeit weg ist? Schaffen wir uns da nicht neue unkalkulierbare Abhängigkeiten? Die Digitalisierung und auf die Spitze getrieben der weltweite massive Einsatz von KI gehören schon heute zu den größten Energiefressern unserer Zeit. Welche Auswirkungen hat das eigentlich auf unsere Klimaziele? Können wir uns einen Ausbau aus diesem Blickwinkel eigentlich leisten?
– Was wird denn aus den natürlichen Fähigkeiten und Inteligenzen? Es gibt doch das massiv verbreitete Phänomen, dass natürliche Ressourcen bei Langzeitunterforderung verkümmern oder einfach verschwinden (z.B. Muskelschwund bei Couchpotatoes, langsames „Verlernen“ von Fähigkeiten und erworbenem Wissen, dass keine bleibende Lebensrelevanz besitzt oder auch nur jahrelang nie abgerufen wird > siehe z.B. diverse Denkansätze zur Entstehung von Demenz). Wird dann aus dem Homo sapiens der Homo stupidens?
– Hat nicht die begrenzte menschliche Inteligenz evtl. auch einen Sinn? Schafft sich der Mensch nicht jetzt sprunghaft eine künstliche Unbegrenztheit deren vorhergehende Entwicklung (Motorisierung, Industriealisierung, Automatisierung ….) diese Welt nach und nach an den Rand des Schöpfungskollaps geführt hat? Welches Potential hat KI eigentlich als Ersatzgottheit (höhere Macht mit zeitlich, weisheitlich, kräftemäßig und räumlich unbegrenztem Übeblick und Möglichkeiten).
– Besteht nicht die Gefahr, dass KI die Herrschaft über Realität und Objektivität erlangt?
Diese Fragen müssen nicht von Ihnen beantwortet werden, dürfen aber gerne auch in die einzelnen Veranstaltungen weitergegeben werden. Denn ich kann ja nicht überall teilnehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Pfahl (Gemeindepädagoge)
Lieber Gerhard, danke für deinen ausführlichen Kommentar. Das sind doch alles Punkte, die gerne ihren Platz in einer Session oder auch als Beitrag in der Diskussionsrunde finden können, also fühle dich herzlich eingeladen. Daher kann ich gerade deine Rückmeldung der Einseitigkeit nicht zuordnen, da wir durch das Barcamp ja lediglich den Diskussionsrahmen anbieten.