Maybe Baby – Was heißt eigentlich Mutter sein heute?

Online-Podium zur Debatte um Elternschaft und Mutterbild am 23.09.2024

Will ich ein Kind? Frauen[1] stehen unter Druck: Die Kinderfrage führt mitten hinein ins gesellschaftliche Spannungsfeld zwischen Mehrfachbelastung und erfüllendem Mutterglück. Die Autorin und Genderforscherin Stevie Schmiedel fragt zum Beispiel: „Wann ist eine Mutter gut genug?“ Und vermutet: „Sie ist es wahrscheinlich nie. Vor allem in Deutschland.“ Diese Vermutung beruht auf der Wahrnehmung, dass es zum einen ein hohes Ideal an die Mutterschaft in Bezug auf Haushalt, Fürsorge- und Organisationsarbeit gibt, Mütter aber gleichzeitig auf dem Arbeitsmarkt präsent sein und die Rentenlücke schließen sollen. Obwohl sich viele Paare eine gleichberechtigte Aufteilung von Sorgearbeit wünschen, scheint dies (zumindest nach Geburt des ersten Kindes) nicht aufzugehen. Und die Geburtenrate in Deutschland sinkt. Laut statistischem Bundesamt liegt die Geburtenziffer 2023 bei 1,34 Kindern je Frau[2].

Die Studie „Regretting Motherhood“ der israelischen Soziologin Orna Donath hat vor gut zehn Jahren ein besonders in Deutschland tief verwurzeltes Tabu berührt. Dass es Frauen gibt, die in der Mutterschaft nicht die „vorgeschriebene“ Erfüllung finden. Es geht um Wahlfreiheit, Eigenständigkeit und die Identität*en einer Frau, die sich für Kinder entscheidet – oder eben nicht. Wo kommt unser Mutterbild also her? Warum hadern manchen Menschen damit und was spricht, bei aller kritischen Dekonstruktion, trotzdem dafür, sich bewusst als Mutter zu bezeichnen?

Die Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau haben dieser Fragestellung eine ganze Veranstaltungsreihe mit Workshops, Vorträgen und einer Online-Kampagne gewidmet.

Zum Auftakt laden Clara Böhme (EFHN) und Franziska Wallenta (eaf hessen) am Montag, 23. September 2024 zu einer virtuellen Podiumsdiskussion ein, in der verschiedene Sichtweisen auf Mutterschaft und die damit verbundenen Erwartungen zur Sprache kommen.

Böhme und Wallenta sprechen mit ihren Podiumsgästen, unter anderem Stevie Schmiedel, feministische Beraterin, Genderforscherin und Autorin. Außerdem Anna Manon Schimmel: Sie ist evangelische Pfarrerin (EKiBa) und Mutter eine 10-jährigen Tochter, die sie meist an den Wochenenden sieht. Heik Zimmermann, Koordinatorin* im Kompetenzzentrum Transidentität und Diversität und Elternteil sowie Wiebke Schenter, die als @piepmadame auf Instagram über feministische Elternschaft aufklärt. Wer am 23.09. von 18-20 Uhr dabei sein möchte, kann sich über anmeldung@evangelischefrauen.de anmelden. Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau und der evangelischen arbeitsgemeinschaft familie hessen.

Die Veranstaltung wird gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie Darmstadt im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben.


[1] und FLINTA (gemeint sind damit Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender, also geschlechtslose Personen)

[2] Vgl. Pressemitteilung des Stat. Bundesamts vom 17. Juli 2024, verfügbar unter https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Geburten/_inhalt.html

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