„Wenn der Sommer nicht mehr weit ist – Und der Himmel violett“ (Konstantin Wecker)
Martins Erhardts Stimme – voller Leidenschaft und Gefühl – als er uns am Klavier dieses Lied sang, ist mir in diesen Tagen ganz nah.
Vielleicht, weil diese Zeilen so voller Leben sind. Vielleicht, weil sie voll und ganz „Ja sagen“ zum Leben … Und das verbinde ich mit ihm. Aber es ist natürlich nicht nur seine Stimme, die jetzt in unserer Erinnerung lebendig ist.
Es sind so viele Bilder, so viele gelebte Szenen und Worte, die auftauchen aus den letzten 15 Jahren, in denen Martin mit uns arbeitete, unser Kollege war. Er war mehr als ein Kollege. Er war ein Ratgeber, auch ein Vermittler, Stellvertretender Leiter und für manch einen und eine bei uns ein Freund.
Martin Erhardt hat sich mit großem Engagement und mit Hingabe Menschen zugewandt. In der Sache, für die er bei uns stand, in seinen Seminaren, Vorträgen, Moderationen und Beratungen, in seiner Bildungsarbeit mit Multiplikatoren und Multiplikatorinnen. Zunächst war er im Bereich der Männerarbeit und der Arbeit mit älteren Menschen tätig. Später ganz im Bereich Bildungsarbeit mit älteren Menschen und der Beratung des Gemeindepädagogischen Dienstes.
Er arbeitete gemeinsam mit vielen Kooperationspartnern, die ihn und seine Kompetenzen äußerst wertschätzten. Und er war bei aller Fachlichkeit immer zutiefst menschlich und emphatisch,
nachdenklich und besonnen – und mit viel ganz viel Humor dabei.
Martin Erhardt war ein Mensch, der oft die richtigen Worte fand, wenn wir noch um Worte rangen. Er war jemand, der auch in Konflikten vermitteln konnte, ohne dass jemand sein Gesicht verlor. Er war einer, der Menschen begeisterte, mitnahm und etwas von Bildung verstand, ohne zu belehren. Und er war ein Kollege, der neben all den Arbeitsbelangen auch noch ein Ohr hatte und das richtige Gespür, wenn man einfach mal jemanden zum Reden brauchte. „Lass uns mal ein Tässel Kaffee trinken“, hat er dann z.B. gesagt. Wie werden wir das vermissen!
„Wenn der Sommer nicht mehr weit ist – Und der Himmel violett – weiß ich, dass das meine Zeit ist …“ – so geht das Lied weiter.
Ja, für Sommer im Leben wäre es endlich wieder Zeit gewesen. Wir haben ihm das so gewünscht. Und nein, es war aus unserer Sicht jetzt keine Zeit für solch einen Abschied. Wir sind immer noch sprachlos. Es fällt uns schwer zu akzeptieren, dass er nicht mehr da ist und wir nichts anders tun können, als unsere Sprachlosigkeit über seinen Tod vor Gott bringen. – Aber unsere reichen Erinnerungen und unsere große Dankbarkeit auch. – Es ist und bleibt ein Geschenk, dass wir ihn kennenlernen durften!
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, das Zentrum Bildung, die Kolleginnen und Kollegen aus der Erwachsenenbildung und Familienbildung trauern um Martin Erhardt, der am 29.09.2020 verstorben ist.
Möge er bei Gott nun in Liebe geborgen sein – und für ihn: „der Himmel violett“!
Heike Wilsdorf, Pfarrerin
Fachbereichsleiterin Erwachsenenbildung und Familienbildung
Danke, liebe Frau Wilsdorf, für diese Worte, sie sprechen mir aus der Seele. Ich bin erschüttert und traurig über den Tod von Martin Erhardt, den ich sehr geschätzt habe. Ich wünsche den Trauernden viel Kraft und Beistand.
Viele Grüße Martina Klein
Auch von mir ein herzliches Beileid für den Verlust dieses Kollegen!
Herzlich grüßt aus Baden Annekatrin Schwarz
Herzliches Beileid nachträglich.
Ich habe Herrn Erhardt bei einem Treffen bezüglich GPD-Beratung/Begleitung für Männerarbeit kennengelernt.