Seit Jahrzehnten bilden die Offenen Kanäle in Hessen einen grundlegenden Bestandteil der medienpädagogischen Arbeit, auch im Bereich der Erwachsenen- und Familienbildung. Dort haben alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, Fernsehen mit professioneller Technik und kompetenter Unterstützung zu produzieren – und das kostenlos. Für Schulklassen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit sind die Offenen Kanäle zudem ein wichtiger Lernort um Medienkompetenz hautnah zu erleben und selbstwirksam eigene Projekte umzusetzen.
Regelmäßig sind die Medienprojektabteilungen der Offenen Kanäle mit Anfragen von Schulklassen mehr als ausgelastet – das Interesse an Kooperationen war selbst in Zeiten von Corona und geschlossenen Schulen hoch.
Ab 2023 soll das neue Hessische Gesetz über Privatrundfunk und neue Medien (HPMG) gelten. Die umfangreichsten Änderungen im Vergleich zum alten HPRG sieht der derzeitige Entwurf bei den Offenen Kanälen und Medienprojektzentren vor (§§ 27, 28). Die Medienanstalt Hessen (LPR Hessen) soll nur noch eine einzige Einrichtung in Form eines Medienprojektzentrums in eigener Trägerschaft betreiben dürfen. Alle übrigen derzeitigen MOK sollen in privatrechtliche Trägerschaft überführt und ab 2028 nur noch mit 60 Prozent des bisherigen Umfangs gefördert werden. Eine extrem schwierige Situation. Denn so rücken die vorher regional vernetzte und etablierten Offene Kanäle für einen Großteil der Zielgruppe in unerreichbare Ferne und die medienpädagogische Arbeit vor Ort wird gravierend eingeschränkt.
Aufruf zum Handeln
Eine engagierte Produzentin aus dem MOK Rhein-Main hat eine Online-Petition gestartet, auf die wir hiermit aufmerksam machen möchten. Helfen auch Sie, für die Arbeit der Medienprojektzentren in der Landespolitik zu werben! Jede Stimme zählt.